Pädagogische Schwerpunkte

Förderung der Selbstständigkeit, Eigenaktivität und Lebensfreude

Was heißt das?
Wenn Kinder in unseren Kindergarten kommen, machen sie einen großen Schritt in die Selbstständigkeit und erhalten viele neue Impulse für ihre Entwicklung. Für viele der Kinder ist es eine ganz neue Erfahrung, sich ohne ihre Eltern in einer neuen Umgebung zurechtzufinden. Sie lernen andere Kinder und Erwachsene kennen und müssen sich in einer großen Gruppe zurechtfinden und ihren Platz suchen.

Auch wenn es uns nicht immer bewusst ist:

 

"Eines der wichtigsten Ziele unserer Erziehung ist die  
Selbstständigkeit unserer Kinder."
 

Schließlich müssen sie eines Tages für sich die alleinige Verantwortung übernehmen, sich selbst und die nächste Generation schützen und versorgen. Bis dahin vergehen zwar noch viele Jahre, aber Selbstständigkeit stellt sich nicht in einem bestimmten Alter automatisch ein. Sie ist vielmehr das Ergebnis eines langen Lernprozesses, der in der frühesten Kindheit einsetzt. Dieser Prozess besteht aus unzähligen kleinen Schritten und hat bereits begonnen, wenn die Kinder zum ersten Mal bewusst das Wort "Ich" benutzen und damit erkannt haben, dass sie eigene Personen sind.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?
Test

 

Selbstständigkeit bedeutet Unabhängigkeit. Das heißt auch, dass Eltern ihre Kinder und auch wir als pädagogische Fachkräfte in unserem Kindergarten die von uns betreuten Kinder loslassen müssen. Natürlich geschieht das nicht abrupt und auch nicht im Sinne von fallen lassen, sondern allmählich und im Sinne von Freiraum gewähren. Die Erziehung zur Selbstständigkeit ist eine Gratwanderung: Es gilt, die Mitte zu finden zwischen überbehütendem Festhalten und plötzlicher Überforderung. Der Grad der Selbstständigkeit der Kinder beim Kindergartenstart ist sehr unterschiedlich. Wir schauen ganz individuell, welche Hilfe und Unterstützung das einzelne Kind in Bereichen wie Loslösung von den Eltern, Kontaktanbahnung und Orientierung in der Gruppe, aber auch bei ganz praktischen Dingen wie An- und Auskleiden, Frühstücken, Toilettengang, Aufräumen usw. benötigt. Die Befähigung des Kindes in die Selbstständigkeit und die schrittweise Entlassung in die Eigenverantwortlichkeit stehen in einem engen Zusammenhang.

Durch vielschichtige Forder- und Förderangebote bringen wir den Kindern viel Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten bei. Wenn sie dann aber keine Gelegenheit haben, ihr Können eigenständig anzuwenden und für sich etwas daraus zu machen, nützt ihnen das Erlernte nur wenig.

Für unsere Arbeit bedeutet das, dass wir den Kindern immer wieder neue Erfahrungsräume eröffnen, in denen sie sich und ihr Können erproben und beweisen, neue Aufgaben und Herausforderungen annehmen und so ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten üben, festigen und weiterentwickeln. Außerdem erfahren sie so ihre Grenzen, was zu neuem Lernen motivieren kann.

Ohne Möglichkeiten zu solchen eigenen Erfahrungen in verschiedensten Bereichen und zur selbstständigen und produktiven Bewältigung von Aufgaben können die Kinder keine eigenständige Persönlichkeit entwickeln. Ebenfalls entscheidend für die Selbstständigkeit der Kinder ist, dass wir ihnen bei der Bewältigung ihres Kindergartenalltags etwas zutrauen. Dazu gehört, dass sie sich den Kakao selber eingießen, mit einem Küchenmesser Obst schneiden, mit brennenden Kerzen schöne Wachskunstwerke erschaffen und vielleicht auch mal ohne Erwachsene draußen spielen können. Dazu gehört aber auch, dass sie in Konflikten eigenständige Lösungen finden und eigene Entscheidungen treffen und die entsprechenden Konsequenzen tragen. Eine transparente, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist hier natürlich besonders wichtig.

Emotionale Kompetenz

Emotionale Kompetenz - Was heißt das?
Wenn Menschen Gefühle ausdrücken, bauen sie Beziehungen zu anderen auf, versuchen diese aufrechtzuerhalten, zu verändern oder abzubrechen. Diese Art der emotionalen Kommunikation setzt eine Reihe verschiedener Fertigkeiten voraus, die zusammen als „emotionale Kompetenz“ bezeichnet wird. Hierzu gehören vor allem die Fähigkeiten, sich seiner eigenen Gefühle bewusst zu sein, Gefühle mimisch oder sprachlich zum Ausdruck zu bringen und eigenständig zu regulieren sowie die Gefühle anderer Personen zu erkennen und zu verstehen. Zu lernen, mit den eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer umzugehen, ist eine bedeutende Entwicklungsaufgabe der frühen Kindheit. Das Gelingen stellt für die spätere Alltags- und Lebensbewältigung eine wichtige Voraussetzung dar

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?
Test

 

In den ersten 6 Lebensjahren verändern und erweitern sich die emotionalen Fertigkeiten von Kindern beträchtlich. Zu den Bereichen, in denen Kinder Fertigkeiten im Umgang mit Gefühlen ausbilden und weiterentwickeln, gehören:

 

der eigene mimische Emotionsausdruck
das Erkennen des mimischen Emotionsausdrucks anderer Personen
der sprachliche Emotionsausdruck
das Emotionswissen und -verständnis
die selbstgesteuerte Emotionsregulation
 

Uns ist bei der Arbeit im Kindergarten und in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus daher sehr wichtig, dass die Kinder einen Spiel- und Lebensraum erhalten, in dem sie ihre emotionalen Kompetenzen erfahren, vertiefen und ausbauen können. Auf folgende Punkte legen wir daher in unserer Einrichtung beim Umgang miteinander und in unserer Rolle als Vorbilder großen Wert:

dass Kinder sich ihrer eigenen Gefühle bewusst werden
dass sie ihre verschiedenen Gefühle benennen und voneinander unterscheiden können
dass sie eigene Gefühle mimisch und sprachlich ausdrücken können
dass sie die Gefühle anderer erkennen, nachvollziehen und verstehen können
dass sie sich in die Gefühle anderer Menschen hineinversetzen können
dass die Kinder die Erfahrung machen, dass alle Gefühle - auch negative - ihre Berechtigung haben und mitgeteilt werden dürfen und sollen; sie werden nicht bewertet.
 

Wir können im alltäglichen Umgang der Kinder miteinander und mit uns beobachten, dass die oben genannten Fähigkeiten ganz wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung eines angemessenen Sozialverhaltens sind. Auch zahlreiche Studien zeigen, dass Kinder, die emotional kompetent sind, bessere soziale Fertigkeiten zeigen, von Gleichaltrigen eher akzeptiert werden und unter Gleichaltrigen einen höheren sozialen Status haben. Auch für die spätere schulische Entwicklung sind emotionale Kompetenzen nachweisbar von großer Bedeutung.

 

Soziale Kompetenz

"Freunde sind für Menschen jeden Alters eine entschei­dende Quelle der Zufriedenheit und des Glücks und stellen somit einen wesentlichen Faktor für Lebensqua­lität dar. Wer sich auf gute Freunde verlassen kann, kommt  besser durchs Leben!"
 

Was heißt das?
Soziale Kompetenz ist die Fähigkeit, Kontakt zu anderen Personen herzustellen und aufrechtzuerhalten, Menschen für sich einzunehmen, Freunde zu gewinnen. Sie entsteht aus dem Zusammenwirken von Grundfähigkeiten wie z. B. Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Menschen, Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse, Einfühlungsvermögen, der Fähigkeit zu angemessener Einschätzung von Situationen, Affektkontrolle - in der Berufswelt wird sie als Schlüsselqualifikation angesehen.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?
 

In unserem Kindergarten verhalten sich die Kinder häufig untereinander anders als im Kontakt mit Erwachsenen. Unter Gleichaltrigen sind sie nicht unmündige, unfertige kleine Wesen, sondern gleichberechtigte Teilnehmer im Kindergartenalltag und somit in allen Situationen, die dazu gehören.

Kinder sind zusammen, um Geselligkeit, Zuwendung und gemeinsames Vergnügen zu finden. Die Beziehung zu Erwachsenen dagegen ist eher geprägt durch die kindlichen Bedürfnisse nach Schutz, Pflege und Informationen. Die Welt der Kinder ist eine eigene Kultur mit eigenen Werten, Sitten und Traditionen und ein sehr bedeutendes Übungsfeld für ihre soziale Entwicklung. Dazu gehört u. a.

 

Selbstwertgefühl zu entwickeln und das Selbstbild zu stabilisieren
Konfliktstrategien zu entwickeln, mit Gefühlen umzugehen, Anerkennung oder Ablehnung zu bekommen, Regeln und Normen auszuhalten, sich zu streiten und wieder zu vertragen
Anteil und Rücksicht zu übernehmen, Verantwortung zu übernehmen und anderen zu helfen
gleichrangig zu üben, sich in komplizierten Beziehungsnetzen zu bewegen, sich behaupten und einfügen zu können
Entlastung, Gemeinsamkeiten, Sicherheiten zu erfahren
Freunde zu gewinnen, an ihnen zu wachsen, Beziehungen zu gestalten, ggf. wieder aufzulösen
 

Wir haben in unserem Kindergarten viele Möglichkeiten, die Kinder in dieser sozialen Entwicklung im täglichen Miteinander zu begleiten und zu unterstützen:

In der Morgenrunde werden alle Kinder begrüßt - an abwesende Kinder wird gedacht (z. B. Max ist im Urlaub, Marie ist leider krank...).
Zentrale Regeln werden mit den Kindern gemeinsam erarbeitet und immer wieder besprochen und aktualisiert.
Spiele und Aktionen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern (z. B. gemeinsame Ausflüge, Gruppenarbeiten, kranken Kindern Grüße, Zeichnungen usw. schicken...), werden angeboten.
Kinder werden als Helfer, Berater eingesetzt („Könntest du Max oder Marie nicht kurz behilflich sein? Was denkt ihr dazu?...")
Wenn ein Kind uns um Hilfe bittet, richten wir - falls möglich - diese Bitte an die anderen Kinder weiter. So fördern wir die Hilfsbereitschaft der Kinder untereinander.
Wir zeigen anschaulich und tatkräftig, dass wir gemeinsam stärker sind (gemeinsam aufräumen oder gemeinsam etwas Verlorenes suchen).
Das gemeinsame Spiel ich-schwächerer oder sozio-kulturell benachteiligter Kinder mit emotional stabilen und sozial anerkannten Kindern, usw. wird gefördert.

Inklusion

Was heißt das?


Schon seit 1990 arbeitet unser Kindergarten „inklusiv“ - die gemeinsame Förderung von Kindern mit und ohne Sonderförderbedarf ist im Laufe der Jahre zu einem wesentlichen Schwerpunkt unserer pädagogischen und konzeptionellen Arbeit geworden. Das integrative Konzept wird vom gesamten pädagogischen Team, Eltern und Kindern mit Begeisterung gelebt und getragen.

 

Grundgedanke unserer inklusiven Arbeit ist, die Lebenssituation und das soziale Umfeld von Kindern mit Sonderförderbedarf zu berücksichtigen und in den Kindergartenalltag einzubeziehen. Die gemeinsame Erziehung ermöglicht und unterstützt das “Zusammenleben“ unterschiedlichster Kinder unabhängig von irgendwelchen häufig stigmatisierenden Leistungsfähigkeiten oder anderen aus der Norm fallenden Schwierigkeiten und Förderbedürfnissen.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?


Das Konzept der Inklusion wird im Kindergarten der Eltern-Kind-Gruppe konsequent verfolgt.

 

Im Alltag bedeutet dies:

  • Den Tagesablauf so zu gestalten, dass er allen Kindern der Gruppe gute Orientierung und den nötigen Rahmen und Halt für eine positive Entwicklung bietet.
  • Die räumlichen Bedingungen und Strukturen möglichst barrierefrei und auch den Bedürfnissen von Kindern mit Sonderförderbedarf gerecht zu gestalten.
  • Den Kindern für das gemeinsame Spiel im Kindergarten Materialen aus Regel- und Sonderpädagogik anzubieten.
  • Angebote so zu gestalten, dass jedes Kind seinen Fähigkeiten/Möglichkeiten entsprechend teilnehmen kann.
  • Kindern mit Sonderförderbedarf eine entsprechende Begleitung für die Bewältigung der Aufgaben des täglichen Lebens und die Teilnahme an Angeboten zu bieten

 

Einen weiteren wichtigen Baustein in diesem Zusammenhang bildet die Kooperation mit allen an der Förderung des Kindes Beteiligten:

Eltern, Therapeuten, Ärzten und Pädagogen.

 

Im regelmäßigen Austausch (runder Tisch) mit allen Beteiligten werden Förderschwerpunkte für die Kinder entwickelt und dann gemeinsam umgesetzt. Bei Bedarf können auch gezielte Therapieangebote wie Frühförderung o. ä. im Kindergarten durchgeführt werden.

 

Auch der Übergang in die Grundschule wird durch den Kindergarten intensiv begleitet. Gemeinsam mit den Eltern, Therapeuten und auch den in Frage kommenden Schulen wird der geeignete zukünftige Förderort für das Kind gesucht und entsprechend beantragt. Diese enge Vernetzung zwischen allen Beteiligten bietet den Kindern die bestmöglichen Entwicklungschancen und ist daher für unsere Arbeit unerlässlich.

 

Wann immer möglich, findet die Förderung der integrativ betreuten Kinder innerhalb des laufenden Gruppengeschehens statt. Grundsätzlich arbeiten wir nicht defizitorientiert, sondern orientieren uns an den Stärken und Bedürfnissen der Kinder. Individuelle Entfaltungs- und Fördermöglichkeiten unterstützen die Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, ihrem Selbstbewusstsein und ihrem eigenständigen Handeln - dies gilt selbstverständlich für alle Kinder unserer Einrichtung!

 

Mit diesen Rahmenbedingungen hat jedes Kind seinen Platz in unserer Gemeinschaft - alle Kinder bereichern sich in der Vielschichtigkeit ihrer Fähigkeiten und Bedürfnisse und in ihrer individuellen Persönlichkeit. Sie lernen eigene Stärken und Schwächen kennen, die es positiv anzunehmen gilt. Davon profitiert nicht nur der Einzelne, sondern die Gemeinschaft. Die Sensibilität für einander wird geweckt und die Kinder entwickeln Verständnis und Toleranz.

 

Inklusion bedeutet Annehmen und Akzeptieren, aber auch angenommen und akzeptiert zu werden. Diese Erfahrungen ermöglichen den Kindern unserer Einrichtung, jetzt und auch in Zukunft den gemeinsamen Umgang mit Menschen mit unterschiedlichsten Voraussetzungen als Normalität des Alltags zu erlernen und zu akzeptieren.

Demokratische Verhaltensweisen und Partizipation

"... denn Demokratie ist ein lebenslanges Projekt, das nie been­det ist."
 

Was heißt das?


Kinder lernen Demokratie, indem sie erleben, als einzigartiges Individuum in der Gemeinschaft wahrgenommen und anerkannt zu werden. Sie eignen sich Kompetenzen für ein demokratisches Zusammenleben an, wenn sie ihren Bedürfnissen, Interessen und Vorstellungen durch Aushandlungsprozesse in einem grundsätzlich gleichberechtigten Miteinander Raum und Beachtung verschaffen können. Sie wachsen in eine demokratische Alltagsstruktur hinein, indem sie ihr Recht ausleben, sich an der Gestaltung des alltäglichen Zusammenlebens zu beteiligen und an den wichtigen Entscheidungen mitzubestimmen.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?


Die Eltern-Kind-Gruppe Nottuln ist ein Ort, an dem Kinder erfahren:

  • Ich gehöre dazu.
  • Ich bestimme mit.
  • Meine Gefühle und meine Meinung sind wichtig.
  • Ich werde beachtet und geachtet.
  • Auf mich kommt es an.
  • Ich habe Einfluss auf das, was um mich herum passiert.
  • Ich werde nicht beschämt.
  • Ich werde beschützt.
  • Ich habe eigene Rechte.

 

Wir verschaffen den Kindern in unserem Kindergarten einen Erfahrungsraum, in dem sie ein Gefühl für sich selbst entwickeln und für sich herausfinden können, was sie wollen und was sie brauchen, um dieses Erlernte dann mit den Rechten der anderen in Einklang zu bringen. Folgende Überlegungen sind uns dabei wichtig:

  • Inwieweit trägt unsere pädagogische Arbeit dazu bei, dass Kinder Selbstvertrauen aufbauen?
  • Können die Kinder bei uns lernen, sich selbst und andere zu achten?
  • Was tun wir dafür, dass die Kinder fair miteinander umgehen?
  • Wie lernen sie, Interessen und Bedürfnisse in der Gruppe auszuhandeln?
  • Wird die Partizipation der Kinder im Kindergarten genügend Raum gegeben
  • Beteiligen wir die Kinder ausreichend an Entscheidungen im Alltag?
  • Regen wir sie ausreichend an, ihren Selbstbildungsprozess zu fördern?

Voraussetzung für das Vermitteln demokratischer Grundlagen in unserem Kindergarten ist, dass wir pädagogischen Mitarbeiter uns immer wieder selbst in Demokratie üben, miteinander in einen gleichberechtigten Dialog gehen und uns als Lehrende und Lernende zugleich begreifen - auch und besonders gegenüber den Kindern.

Kognitive Kompetenzen

Was heißt das?

Unter kognitiven Kompetenzen werden verschiedene Fähigkeiten eines Menschen zusammengefasst, wie:

  • die Fähigkeit zu logischem Denken
  • die Erfassung von Sinnzusammenhängen zwischen einzelnen Dingen oder Geschehnissen
  • die Fähigkeit, sich Dinge zu merken
  • sich Wissen über sein Umfeld oder bestimmte Themen aneignen zu können

 

... also die Fähigkeit, sein Umfeld gedanklich zu erfassen und zu verstehen.

 

In unserer heutigen Gesellschaft wird der Kognition viel Bedeutung zugemessen. Sie bildet jedoch auch "nur" einen Teilbereich des kindlichen Lernens und kann sich als solcher auch nur im Zusammenspiel mit allen anderen Kompetenzen gut entwickeln.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?


Wir fordern und fördern die kognitiven Fähigkeiten und die Lernfähigkeit der Kinder u. a. durch:

  • tägliche Aufgaben, die die Merkfähigkeit der Kinder fördern, z. B. "Holst du bitte eine Schere, Kleber und ein Blatt?"
  • das tägliche Abzählen in der Gruppe, wie viele Kinder sind da, wie viele fehlen und wer fehlt
  • das tägliche Lesen von Geschichten und Bilderbüchern
  • das Einstudieren von Theaterstücken
  • das Erlernen von Liedern und Spielen
  • das Experimentieren im Labor des Kindergartens
  • das Arbeiten an der kindergarteneigenen Baustelle, z. B. Wie hoch muss ich auf die Leiter, um dort an das Dach zu kommen? Wie viele Nägel benötige ich, damit das Brett hier hält?

 

So bietet sich in jedem Bereich für die Kinder die Möglichkeit, sich über die aktive Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen Wissen über Zusammenhänge in ihrer Umwelt anzueignen. Uns ist es besonders wichtig, den Kindern ihren natürlichen Forscherdrang, ihre Neugierde und ihre Lernbegierde zu erhalten. Damit schaffen wir eine Basis auch für späteres schulisches Lernen.

Förderung der Kreativität und schöpferischen Kräfte

Was heißt das?


Kinder gewöhnen sich im Zeitalter von Fernsehen, Computerspielen und komplexen Spielen ans Konsumieren. Es fehlt ihnen dadurch oft an eigenen Ideen und die eigene Kreativität hat keinen Platz mehr, sich zu entfalten. Dabei ist gerade die Kreativität neben dem Sprechen die wichtigste Ausdrucksmöglichkeit für Kinder.

Grundsätzlich verfügen Kinder nicht nur über einen großen Schatz an Kreativität, sondern haben auch durch ihre Offenheit, Neugier und Spontanität die besten Voraussetzungen zur Entfaltung dieser Fähigkeit. Deswegen sollten sie möglichst früh in der Entwicklung ihrer Kreativität unterstützt und gefördert werden.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?


Als Kindergarten haben wir bei der Förderung der kindlichen Kreativität eine wichtige Aufgabe. Die Kinder brauchen unsere Unterstützung, indem wir ein Klima erzeugen, in dem Kreativität möglich ist. Das heißt, jemand muss für das Kind Zeit haben und auch mal selbst mitmachen, er muss zuhören, das Kind wertschätzen und neugierig Fragen stellen, ohne dabei zu bewerten, anzuleiten oder Lösungen vorzugeben. Das Kind braucht einen fest eingerichteten Platz, wo es ungestört und vielfältig seinen kreativen Ideen freien Lauf lassen kann.

 

Dieses findet in unserem Kindergarten in unterschiedlichen Bereichen statt. Im Rollenspielbereich können die Kinder losgelöst von gesellschaftlichen Normen und Vorschriften ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Sie können in die unterschiedlichsten, auch phantastischen Rollen schlüpfen und somit ihre Phantasie durch aktives Erleben und kreatives Spiel immer weiter entfalten. Dafür stehen den Kindern jederzeit verschiedene Requisiten sowie Verkleidungssachen zur Verfügung. Auch in den anderen Spielbereichen wie Bauteppich, Turnhalle, Traumzimmer und auf dem eigenen Spielplatz entwickeln die Kinder fortlaufend neue Ideen und setzen auch diese in Rollenspielen um.

 

Des weiteren wird dem Aspekt kreativer Gestaltung viel Raum in unserem Kindergarten gegeben. Dieses kann die freistehende Staffelei oder der Maltisch im Gruppenraum sein, aber auch unser etwas abseits gelegenes „Labor“, in dem die Kinder nach Herzenslust werkeln, basteln, malen und angefangene Werke auch mal liegen lassen und zu einem späteren Zeitpunkt bearbeiten können. Die meisten Kinder nehmen mit Begeisterung gestalterische Herausforderungen und Aufgaben an. Vielfältiges Material und Werkzeug stehen den Kindern dafür zur Verfügung.

Es geht uns nicht darum, die Kinder zu richtigen Künstlern zu erziehen. Wir möchten ihnen mit unseren Angeboten und unseren vorbereiteten Räumlichkeiten die Möglichkeit geben, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Jedes so entstehende Kunstwerk der Kinder ist Ausdruck seines Wesens, seiner Erfahrungen, seines Fühlens und Denkens.

 

Wir würdigen und achten diese Werke, denn so steigern wir das Erfolgserlebnis des Kindes und stärken sowohl sein Selbstwertgefühl als auch sein Vertrauen in sich selbst, Dinge (er)schaffen zu können. Eine entscheidende Voraussetzung, um die Aufgaben des Lebens anzunehmen und das eigene Leben aktiv mitzugestalten. Die Werke der Kinder werden in unserem Kindergarten oft so ausgestellt, dass alle anderen diese betrachten können. Gemalte und gebastelte Geschenke für Eltern und Großeltern verpacken wir mit den Kindern sehr schön, um den Wert dieses Geschenkes zu unterstreichen.

 

Arbeiten der Kinder werden von uns nicht nachbearbeitet, allerdings unterstützen wir die Kinder in gezielten kreativen Angeboten darin, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vertiefen und auszubauen. Häufig sind diese Angebote freiwillig, für die älteren Kinder in Hinblick auf Schulfähigkeit aber auch immer wieder mal verpflichtend. Wir als Kindergarten haben hier einen Bildungsauftrag und sehen es als unsere Aufgabe an, die Kinder bestmöglich auf die in der Schule gestellten Anforderungen vorzubereiten.

Motorische Kompetenzen

Was heißt das?


Die Motorik ist die Fähigkeit des Körpers, sich kontrolliert zu bewegen, d. h. die Gesamtheit der vom Zentralnervensystem kontrollierten Bewegungen des Körpers im Gegensatz zu den unwillkürlichen Reflexen des Körpers. Es wird unterschieden zwischen Grobmotorik (z. B. Reaktionsgeschwindigkeit, Körper- und Gliederstärke, Bewegungskoordination) und Feinmotorik (z. B. Mimik, Fingergeschicklichkeit). Diese beschreibt also die der Bewegung zugrunde liegenden Prozesse. Kinder erschließen sich ihre Welt durch Bewegung. Durch Bewegung lernen sie auch sich selbst und ihre körperlichen Fähigkeiten kennen, können ihre Lebensfreude ausdrücken und bekommen einen Anreiz zur Entwicklung und zum Lernen.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?


Der Kindergarten hat seinen Bildungsauftrag in ständigem Kontakt mit dem Elternhaus und anderen beteiligten Erziehungsberechtigten durchzuführen und dabei insbesondere dem Kind Grundwissen über seinen Körper zu vermitteln und seine körperliche Entfaltung zu fördern. Bewegung, Spiel und Sport sind in unserem Kindergarten bewusst so konzipiert, dass sie das Wohlbefinden der Kinder fördern. Nur wenn diese Angebote und Aktivitäten mit Lust und Freude ausgeführt werden, kann die Basis für eine lang anhaltende Motivation gelegt werden.

 

Unsere Zielsetzung ist:

  • dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen zu kommen und diesen zu erhalten
  • motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erweitern und zu verbessern
  • Vertrauen in eigene körperliche und motorische Fähigkeiten zu geben und zu einer gesunden Selbsteinschätzung beizutragen
  • Gelegenheiten zur ganzheitlichen (körperlich-sinnlichen) Aneignung der Welt zu geben
  • Kinder zur Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer räumlich-dinglichen Umwelt herauszufordern
  • eine gute Grundlage für den Erwerb und Ausbau der auch in Hinblick auf Schule so wichtigen Grob- und Feinmotorik zu schaffen

 

Da wir in unserer Einrichtung Bewegung als ganzheitliches Medium der elementaren Förderung und Erziehung sehen, verbinden wir mit diesen Angeboten und Aktivitäten auch allgemeine Ziele wie:

  • die Befähigung des Kindes zum eigenständigen Handeln
  • Aufbau von Selbstbewusstsein und Eigenverantwortung
  • Ausbau der Fähigkeiten zur Kommunikation und des sozialen Handelns
  • Förderung von Lernbereitschaft, Ausdauer und Konzentration
  • Entwicklung der schöpferischen und kreativen Kräfte des Kindes

Sprachliche Kompetenzen

Was heißt das?


Sprache und Sprechen helfen dem Kind, seine Umwelt zu begreifen und durch Sprache verfügbar zu machen. Sprachförderung ist ein zentraler Bereich der frühen Bildung, da sprachliche Fähigkeiten grundlegend sind für die Bildungslaufbahnen von Kindern und damit für ihre späteren Lebenschancen.

 

Sprachförderung ist eine Voraussetzung für Chancengleichheit – insbesondere mit Blick auf den Übergang in die Grundschule. Eine sprachliche Förderung muss deshalb in der frühen Kindheit beginnen und ist für alle Kinder wichtig. Dass gerade kleine Kinder aufnahmebereit und aufnahmefähig besonders in Bezug auf Sprachförderung sind, ist zwar keine neue Erkenntnis, hat aber erst in den vergangenen Jahren immer mehr Bedeutung in der pädagogischen Vorschularbeit bekommen.

 

In den ersten Lebensjahren sind primär die Familien prägend für den Erwerb der eigenen Sprache, mit zunehmendem Alter gewinnt allerdings immer mehr das soziale Umfeld der Kinder außerhalb der Familie an Bedeutung für den Ausbau der kommunikativen Fähigkeiten. Daher ist ein besonderer Schwerpunkt der Bildungsarbeit in unserem Kindergarten, die Kinder in ihrer Sprachentwicklung individuell zu fördern und zu unterstützen.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?


Kinder kommen mit den unterschiedlichsten kommunikativen Kompetenzen in unseren Kindergarten. Bei einzelnen Kindern stellt sich dann die Frage, ob unsere allgemeine Sprachförderung im Kindergarten ausreichend ist oder eine zusätzliche Maßnahme wie z. B. Logopädie eventuell sinnvoll und notwendig wäre. Daher ist für eine verantwortungsvolle Arbeit unsererseits zunächst das Wissen um eine normale Sprachentwicklung, das Erkennen von Zusammenhängen mit anderen Entwicklungsbereichen und die Möglichkeit der Beobachtung und Einschätzung kindlicher Sprachleistung wichtig.

 

Aber auch die Beratung der Eltern und die Kooperation mit Fachärzten und therapeutischen Praxen sind für eine optimale Unterstützung der Kinder entscheidend. Jährlich führen wir verschiedene Screenings zur Sprachentwicklung mit den Kindern der unterschiedlichen Altersklassen durch. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt findet zunächst ein Screening für dreijährige Kinder statt. Hier werden Wortschatz und Aussprache überprüft. Sollten hier Auffälligkeiten festgestellt werden, können die Eltern frühzeitig Kontakt zu einem Logopäden aufnehmen. Des weiteren führen wir in unserer Einrichtung die Sprachstandserhebung (Delfin 4) mit den altersentsprechenden Kindern in Kooperationen mit dem Schulamt und den örtlichen Grundschulen durch. Dieses Verfahren überprüft schwerpunktmäßig den Wortschatz und die Grammatik. Sollte hier ein Förderbedarf festgestellt werden, findet nachfolgend eine gezielte Förderung im Kindergarten statt.

 

Außerdem sind mehrere Mitarbeiter unserer Einrichtung ausgebildet, das Bielefelder Screening zur Feststellung einer eventuell angelegten Lese-Rechtschreibschwäche mit den Vorschulkindern durchzuführen. Auch dieses findet jährlich statt. Das dazugehörige Förderprogramm Hören-Lauschen-Lernen führen wir anschließend bei Bedarf durch. Hiermit haben wir in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Sprachförderung findet bei uns möglichst unauffällig im laufenden Geschehen unseres Kindergartenalltags statt.

 

Gute Rahmenbedingungen sind unerlässlich:
Kleine Gruppen, regelmäßige Angebote, ausreichend Zeit
 

Durch unsere Ein-Gruppen-Struktur und unsere gute personelle Besetzung finden täglich regelmäßige Angebote und Kleingruppenarbeiten in unserem Kindergarten statt und bilden den Rahmen der Förderung. Kleingruppen bieten die Möglichkeit, individuell auf die Fähigkeiten und Fortschritte der Kinder einzugehen und ermöglichen den Kindern, die mehr Zeit brauchen, zu Wort zu kommen. Für alle Kinder, insbesondere aber für Kinder mit Sprachstörungen oder anderen Entwicklungsverzögerungen sind klare, äußere Strukturen hilfreich und notwendig, damit innere Strukturen auf- und ausgebaut werden können. Hierzu gehören gegliederte Tagesabläufe mit festen Elementen wie Morgenrunde mit Erzählkreis, Frühstück, Freispiel, Rituale, Regeln, usw... Durch spezielle Angebote oder eine gut vorbereitete Umgebung fördern wir das Sprachvermögen und die Sprechfreude der Kinder. Melodiöse, rhythmische und kontrastreiche sprachliche Angebote sind für die Kinder sehr motivierend und unterstützen die Aktivierung basaler sprachlicher Kompetenzen. Hierzu gehören Lieder, Reime, Abzähl- und Fingerspiele, sprachlich begleitete Bewegungsspiele, Hörspiele, Rollenspiele, Bilderbücher und Geschichten vorlesen und erzählen...

 

Ganz entscheidend für eine positive Sprachkultur ist natürlich unsere Vorbildfunktion als Erwachsene:

  • langsam und deutlich sprechen
  • eigenes Handeln sprachlich begleiten
  • Fehler des Kindes beiläufig durch richtiges Vorbild richtig stellen
  • Wortschatz verwenden, der dem Entwicklungsstand leicht vorauseilt
  • Satzstrukturen verwenden, die dem Entwicklungsstand leicht vorauseilen
  • Sprache als Mittel zur Kommunikation bevorzugen
  • auf sprachliche Ansprache sofort reagieren
  • Aufmerksamkeit auf das Sprechen mit dem Kind ausrichten

Umweltkenntnisse

"Denn wer die Möglichkeit erhält, seine Umwelt und sich selbst als Teil von ihr zu begreifen und die Natur mit allen Sinnen zu erleben, wird ein positi­ves Umweltbewusstsein entwickeln."
 

Was heißt das?


Umwelterziehung ist der Prozess des Erkennens von Werten und klärenden Vorstellungen im Hinblick auf die Entwicklung der Fähigkeiten und Einstellungen, die notwendig sind, um die Beziehungen zwischen den Menschen, ihrer Kultur und ihrer natürlichen Umwelt zu verstehen und zu würdigen.

 

Was bedeutet das für unsere Arbeit?


In unserem Kindergarten hat die Umwelterziehung und das Erlangen von Umweltkenntnissen einen sehr hohen Stellenwert, da besonders im Vorschulalter der Grundstein für ein späteres umweltbewusstes Handeln gelegt wird. Umwelterziehung bedeutet für uns die Gestaltung eines umweltfreundlichen Lebensstils und eines positiven Verhältnisses zur Natur mit all ihren Lebewesen - Menschen, Tieren und Pflanzen.

 

Neben besonderen Projekten und Aktivitäten wie einer jährlich stattfindenden Waldwoche, Ausflügen ins Biologische Zentrum oder in den nahegelegenen Wald, der Besuch eines Bauernhofes oder auch des Zoos sind es insbesondere die täglichen „Kleinigkeiten“ und Handlungen im Kindergartenalltag, die das Bewusstsein der Kinder intensiv und lang anhaltend prägen. Unser naturnah gestaltetes Außengelände regt die Kinder täglich dazu an, positive Erfahrungen durch aktive Erlebnisse und Abenteuer zu sammeln.

 

Das heißt:

  • die Umwelt mit allen Sinnen erfahren (bei jedem Wetter raus und in jeder Jahreszeit ...!)
  • die tägliche Versorgung der hauseigenen Kaninchen
  • Spielmaterialien aus der Natur zu entdecken und zu sammeln (Steine, Hölzer, Sand, ...)
  • praktischen Umweltschutz in der unmittelbaren Umgebung zu betreiben durch säen, pflanzen, gießen, säubern, schützen, ...

 

Auch im Kindergarten gehen wir bewusst mit den naturgegebenen Ressourcen um durch:

  • Abfalltrennung/Vermeiden von Müll
  • bewussten Umgang mit Energien, z. B. Licht und Wasser
  • Lieder, Spiele und Geschichten über Elemente aus der kindlichen Umwelt
  • Aufgreifen aktueller Probleme und Themen - auch aus den Medien
  • Angebote im Bereich technischer Früherziehung

 

Unterstützend und hilfreich für diesen Prozess sind in unserer Einrichtung die Elternhäuser, da unser Kindergarten sehr naturnah liegt und die Familien, die sich für unsere Einrichtung entscheiden, in der Regel von sich aus schon viel Wert auf ein möglichst umweltbewusstes Leben und Handeln legen. Die besonders in diesem Bereich so wichtige Vorbildhaltung erfahren die Kinder auf diese Art in allen wichtigen Lebensbereichen.

 

Durch die Erziehung in einem ökologisch orientierten Kindergarten wird die Lebens- qualität der Kinder wesentlich erhöht und durch die Sensibilisierung der Kinder ein wichtiger Beitrag zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt für uns alle geleistet.

Tiergestützte Pädagogik

Was heißt das?


Für Kinder gehören Tiere zum Leben, sie erleben sie als Spielgefährten, Freunde, Beschützer, Spaßmacher und erfüllen einen Teil des kindlichen Bedürfnisses nach körperlicher Nähe und Geselligkeit. Tiere haben Zeit, schicken Kinder nicht weg, sind da, widersprechen nicht, schimpfen nicht, haben keine schlechte Laune, sind Geheimnisträger und gute Zuhörer, sind ehrlich, akzeptieren die Kinder ohne Bedingungen, wollen nicht erziehen, stellen keine Fragen und bieten Schutz und Sicherheit.

 

Unter "tiergestützter" Pädagogik verstehen wir sämtliche Maßnahmen, bei denen pädagogische Ziele mit Hilfe von Tieren umgesetzt werden.

 

Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positive und einmalige Wirkung der Tiere. Durch die Tiere wird den Kindern die Möglichkeit geboten, Verantwortung und Sozialverhalten zu lernen und zu üben.

 

Insbesondere ein ausgebildetes Team, bestehend aus einer Pädagogin mit ihrem Hund, bietet Kindern eine Unterstützung ihrer Kompetenzentwicklung und Förderung in folgenden Bereichen:

 

Sozial-emotionale Entwicklung:

  • Aufbau von Vertrauen, Selbstwertgefühl und Verantwortungsbewusstsein,
  • Eingestehen und Überwinden von Ängsten,
  • Kontaktaufnahme und Einstellen auf den Partner,
  • Entwickeln kooperativen Verhaltens; Regelakzeptanz.
  • Körperliche Entwicklung:
  • Wahrnehmung ( Gleichgewicht, Zusammenspiel der Muskeln, Tasten, Sehen, Hören,…),
  • Körperbewusstsein (Empfinden des eigenen Körpers, Bewegungen nachvollziehen, Raum-Lage-Orientierung, Körperkoordination,…).
  • Kognitive Entwicklung:
  • Konzentrations-und Reaktionsfähigkeit,
  • Lern-und Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Merkfähigkeit,
  • Entwickeln von Übertragungsfähigkeit,
  • Sprachfähigkeit ( Sprachverständnis, Begriffsbildung und Sprechbereitschaft ).


Was bedeutet das für unsere Arbeit?


Wir sind eine naturverbundene und tierfreundliche Einrichtung, in der sich schon Hamster, Meerschweinchen, Wüstenrennmäuse und Kaninchen art-und tiergerecht wohl gefühlt haben. Zurzeit leben 3 Kaninchen bei uns. Die Kinder beobachten sie, streicheln sie und versorgen sie. So lernen sie über den Kontakt und die Nähe zum Tier Verantwortungsbewusstsein und Freude am Lebendigen.

 

Wir beziehen auch die Tiere aus den einzelnen Familien in unsere Arbeit ein und kommen einer Einladung, dieses Tier, sei es Hund, Katze, Ziege oder Pferd kennenzulernen, sehr gerne nach.

 

Insbesondere zu Hunden entwickeln Kinder besondere Beziehungen. Sie kommen dem kindlichen Bedürfnis nach Abwechslung, Spiel, Eroberung der Umwelt und unmittelbarem Erleben eigener Wirksamkeit nach.

 

Regelmäßig bietet unser ausgebildetes Team, bestehend aus einer Pädagogin mit ihrem Hund, den Kindern einzel- oder/und gruppenspezifische Angebote. Für ein Kind ist es ein herausragendes Erlebnis, wenn unser „Kindergartenhund“ ausführt, was das Kind will. In diesem Moment wird aus dem lernenden Kind ein lehrendes. Unser Hund motiviert, ist freundlich, ausdauernd und hat einen großen Aufforderungscharakter. Er akzeptiert jedes Kind wie es ist, ohne Vorurteile und sucht die Nähe zum Menschen. Seine Interaktionen finden auf Augenhöhe statt.

 

Daher bieten wir den Kindern vielfältige Angebote “rund um den Hund“:

  • Ursprung/ Geschichte des Hundes kennenlernen: vom Wolf zum Hund
  • Körpersprache eines Hundes "lesen" lernen: von Angst, Erwartung zur Freude
  • Regeln und Kommandos umsetzen: vom Zuschauen zur Eigenaktivität
  • Individuelle Kontaktaufnahme zum Hund: vom Anschauen zum Anfassen
  • In Bewegung gehen: vom Hundespaziergang bis zur Bewegungsbaustelle
  • Nähe und Vertrauen erleben: vom Fühlen bis zum Kuscheln
  • Rücksicht und Achtung entwickeln: von Spannung ( toben, kuscheln, spielen ) zu Entspannung (Pausen des Tieres respektieren)
  • Interaktion unterstützen: über den Hund zum Menschen.
  • Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein erleben: Bürsten und Versorgen des Hundes.

Dabei agiert der Hund niemals allein, sondern als Co-Pädagoge motiviert, unterstützt, begleitet und verstärkt er die Arbeit der Pädagogin.